SIMONE TASCHÉE/KLAUS POSTMANN:
„ALLES CHILI“
Dies ist wohl unbestritten das schärfste Buch des Jahres: „Alles Chili“ von
Simone Taschée und Klaus Postmann. Mit viel Erfahrung in der Kulinarik und der
Lebensmittelbranche gründeten sie 2016 die Chili-Werkstatt in Wien und nun also die
umfassende Kunde fürs „Schmecken, Würzen, Kochen“, so der Untertitel.
Es ist das erste sortenreine Chili-Kochbuch geworden für Speisen mit einem der ältesten
Gewürze der Menschheit. Doch bevor der Reigen der durchweg hinreißenden Chili-Rezepte
mit einem milden Frenchman-Salat beginnt, sich über Nasi Goreng und Höllische
Fleischpalatschinken bis zur Teuflischen Mousse mit Kumquatkompott steigert und beim
Wiener Feuerwehrgulasch Schärfegrad 10+ erreicht, gibt es erstmal die große
Chili-Sortenkunde.
45 gängige Sorten werden dort in Details wie Schärfegrad, Schärfeantritt, Schärfedauer
und Schärfeart sowie Optik, Aromik und Wissenswertem vorgestellt. Schon das ist eine
kulinarische Wonne für jeden Freund gut gewürzter Speisen und steigert sich bis zur
brutalsten Schärfe beim „Carolina Reaper“. Zur Entdeckung der Scharfwürzerei
gehört zudem ein interessanter Ausflug zur „Schärfe ohne Chili“ mit
Scharfgewürzen aus aller Welt. Hier gilt übrigens der Szechuanpfeffer derzeit sogar als
das edelste aller Gewürze überhaupt, die Einordnung seiner Schärfeart lautet „wild
& brutal“.
Ausführlich geht es dann an die Küchenpraxis mit Chili von der Veredelung zum Beispiel
zu allerlei Saucen bis hin zur Fülle der Rezepte, die auch einige Süßspeisen umfassen.
Und sie sind allesamt für den geübten Hobbykoch nachkochbar. Zur Köstlichkeit der
hocharomatischen Speisen kommen dann ja außerdem noch die vielfältigen positiven
Wirkungen auf den menschlichen Organismus.
Und schon beim ersten Durchblättern dieses großartigen Kochbuchs läuft einem dank der
vielen vortrefflichen Fotos von Michael Rathmayer das Wasser im Munde zusammen. Fazit: das
schärfste Buch des Jahres ist ein Juwel unter den Kochbüchern und zugleich ein Füllhorn
an spannenden Informationen.
|
