SIEMS/DREYER: „TIEFSEE“
Wie hatte man sich lange geirrt und gedacht, in der iefe der Meere gebe es so gut wie kein
Leben. Inzwischen werden immer neue Tiere in der Tiefe entdeckt und sie überraschen mit
abenteuerlichen Lebensweisen in der geheimnisvollsten aller Welten auf unserem Planeten.
Ein wunderbar anschauliches Sachbuch für Kinder ab 8 Jahre haben dazu jetzt die
Wissenschaftsillustratorin Annika Siems und der Meeresbiologe Wolfgang Dreyer
herausgebracht. „Eine Reise in die geheimnisvolle Tiefsee“ ist es überschrieben
und die Rahmengeschichte erzählt vom Forschungsschiff „Meteor“ und den
Expeditionen seines Tauchbootes.
Dessen Entdeckungsfahrten führen in immer tiefere Tiefen und auf sämtlichen der
großformatigen Seiten kann man das miterleben. All die unglaublichen Tierarten dort unten
erscheinen gespenstisch real vor dem Hintergrund, der so nachtblau-dunkel gehalten ist,
wie er es in Wirklichkeit auch ist. Ganz lebensnah sehen wir die fantastischen Wesen mit
ihren bizarren Formen.
Manche wirken wie frisch aus dem Gruselkabinett und haben denn auch Namen wie
Vampirtintenfisch, Dumbo-Oktopus oder Fangzahnfisch. Und das mit der totalen Finsternis
stimmt auch nicht wirklich, denn jedes dieser Tiere hat ein Leuchtorgan für die
verschiedensten Funktionen wie „Wunderlampen“ oder „Scheinwerfer“. Und
das nicht nur zur Jagd von beute, denn andere Eigenschaften wie Stärke oder Schnelligkeit
sind in dieser Kälte, diesem Tiefdruck und der intensiven Dunkelheit kaum von Nutzen.
Staunen darf man dann aber auch, dass es ein Säugetier gibt, das bis in 3.000 Meter Tiefe
zu tauchen vermag: der Pottwal. Dessen Tauch- und Jagdkünste werden auf faszinierende
Weise dargestellt und wie bei etlichen anderen Tierarten gibt es auch bei ihm spannende
„Ein blicke“ in sein Innenleben. Übrigens taucht er so tief hinunter wegen
seiner Lieblingsspeise, den Riesen-Kalmaren. Die für sich aber ebenfalls spektakuläre
Tiefseebewohner sind.
Das Alles wird sehr anschaulich und leicht verständlich dargebracht und befindet sich
zudem auf dem jüngsten Stand der Wissenschaft. Fazit: ein einzigartiges Kindersachbuch zu
einem hochspannenden Thema, das nicht nur junge Leser ab 8 Jahre begeistern dürfte.
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