IAN RANKIN: DAS GESETZ DES
STERBENS
Eben haben die beiden Kleinganoven noch Punkmusik gehört, jetzt geht ihnen unvermittelt
die Leiche flöten, die sie verbuddeln sollten. Springt plötzlich aus dem Kofferraum und
rennt in den Welt, in dem er eigentlich wie etliche vor ihm entsorgt werden sollte.
Das passiert vor über 30 Jahren und ist der Einstieg zu Ian Rankins mittlerweile 20.
Rebus-Krimi mit dem Titel Das Gesetz des Tötens. Der alte Brummbär ist zwar
schon zweimal in Pension gegangen und inzwischen wurde die schöne Siobhan Clarke zum
Detective Inspector befördert. Nun aber braucht sie dringend den Rat des erfahrenen
Alten, denn ein vermeintlich simpler Mordfall gibt Rätsel auf.
Bei Lord Minton, einst oberster Staatsanwalt, wurde scheinbar ein Einbrecher vom Hausherrn
überrascht und erschlug diesen. Dann jedoch finden die Ermittler bei ihm einen Zettel mit
der ominösen Mitteilung Ich bringe dich um für das, was du getan hast. Also
doch Mord? Um so mehr elektrisiert sie dann der Mordversuch am ehemals größten Paten von
Edinburg Big Ger Cafferty.
Auf den langjährigen Lieblingsgegner von DI Rebus wurde durchs Fenster geschossen,
allerdings ohne ihn zu treffen. Der alte Haudegen ist aber nur bereit, mit Rebus zu
sprechen, mit keinem anderen Polizisten sonst. So holt Clarke ihren alten Lehrmeister als
eine Art Consultant Detective zu diesem Fall. Und es stellt sich heraus, dass Cafferty die
gleiche Drohung wie Minton erhalten hat.
Zur selben Zeit nistet sich in der Polizeizentrale eine Sondereinheit aus dem verhassten
Glasgow ein, denn von dort ist der Pate Joe Stark mit seinem Sohn Dennis in die
schottische Hauptstadt gekommen. Vermutet wird, dass die Beiden nicht nur wegen
abtrünniger Drogendealer hier sind, denn es sind knallharte moderne Gangster mit
ebensolchen Methoden der Revierbildung.
Immer mehr Handlungsstränge sorgen für komplexe Verwirrungen, allerdings eröffnet sich
allmählich eine ungeahnte Spur, die in die dunkle Vergangenheit Edinburgs weist. Da gab
es offensichtlich weithin respektierte mächtige Männer, die unbehelligt minderjährige
Straftäter missbraucht haben. Und schließlich hat alles mit allem zu tun und die Fäden
laufen in gewohnt souveräner Manier zusammen.
Rebus darf zwar auf ärztliches Anraten nicht mehr so viel rauchen und trinken, seine
Spürnase beeinträchtigt das jedoch ebenso wenig wie die Tatsache, dass er ganz nebenher
auf den Hund gekommen ist auf einen leibhaftigen zugelaufenen Terrier, den er nicht
wieder los wird. Fazit: ein echter Rebus-Fall, vielleicht keiner der besseren, aber für
gediegenes Krimivergnügen der gehobenen Klasse sorgt er allemal.
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