KIRSTEN JOHN: ICH, KATER
SCHEWI UND DER JÜNGSTE OPA DER WELT
Paul Pasternak ist elf, ein ziemlich normaler Junge mit einer ziemlich normalen Familie.
Und dann ist da noch der Opa im Seniorenheim, der mit seinen 80 Jahren zum Granteln neigt,
früher Erfinder war und am liebsten seine Ruhe und möglichst wenig Besuch hat.
Kein Wunder, dass weder der alte Arnold noch der junge Paul es besonders toll finden, dass
der Enkel wegen eines Streichs zur Strafe an acht Sonntagen den Opa besuchen muss. Beide
fühlen sich genervt und so konnte es passieren, dass Paul aus Langeweile, als Opa mal
wieder zum Schachspielen ausgebüchst war, an einer Versuchsanordnung des Tüftlers
herumgefummelt hat.
Mit ungeahnten Folgen und die beschreibt Kirsten John in ihrem neuen urkomischen
Kinderbuch Ich, Kater Schewi und der jüngste Opa der Welt. Als nämlich
Ich-Erzähler Paul am fünften Sonntag in Opas Zimmer kommt, steht da ein Junge etwa in
seinem Alter in Opas viel zu großem Bademantel. Ja, es ist tatsächlich Arnold Pasternak,
nun ungefähr elf Jahren alt, allerdings mit altmodischen Sprüchen drauf und so gar keine
Ahnung von vielen Dingen, die für einen Elfjährigen von heute einfach lebensnotwendig
sind.
Zur Hälfte sei das seine Schuld, gibt Paul zu, denn die Versuchsanordnung war für ein
Vitalmittel gedacht, schließlich hatte Opa einst ein Vermögen mit seiner Erfindung
Hamster-Vital verdient. Nun aber hatte er eher aus Versehen von dem neuen
Mittel getrunken und steckte prompt im Körper eines Kindes.
So richtig sauer ist er jedoch nicht, denn wieder ein Junge zu sein und das mit all den
Erfahrungen, das macht auch Spaß. Sorgt aber auch sofort für verrückte Komplikationen
und entlarvt ganz nebenher all die Schrulligkeiten und Fehlverhalten Erwachsener
gegenüber Kindern. Also erstmal schnell raus aus dem Seniorenheim und zum sonntäglichen
Bolzen.
Auch da geht es mächtig rund, zumal der Arnie-Opa es faustdick hinter den Ohren hat und
immer neue vertrackte Situationen auslöst. Als er auch noch Pauls Klassenkameradin Jill
die diesen im Übrigen anhimmelt in das Geheimnis einweiht, glaubt die das
erst, als er auch seinen alten, zerzausten Kater Schewadnardze mit dem Gebräu zum
niedlichen Schmusekätzen verjüngt.
Doch dann wird es ungemütlich, denn erstens verändert sich das Katerchen recht bald
verdächtig zur Bestie und zweitens wittert Opas alter Widersacher Ernst aus dem Heim
etwas von dem Wunderelixier. Und so wird es dramatisch, denn Ernst tritt mit sehr
eigensüchtigen Absichten in Aktion. Schließlich muss Arnie-Opa sogar einen neuen Saft
mixen...
Mehr sei nicht verraten von dem munteren Spaß, der immer wieder mit filmreifer
Situationskomik lautes Lachen herauskitzelt. Fazit: ein herrliches Kinderbuch, das nicht
nur junge Leser ab 10 Jahre bis zuletzt vollauf begeistern wird.
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