ANTJE HERDEN: "LETZTEN DONNERSTAG HABE ICH DIE WELT GERETTET"

"Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet". So heißt der Titel des neuen Kinderromans von Antje Herden. Der das von sich sagt, heißt Kurt und ist alles andere als ein Superheld. Außerdem hat er das Kunststück auch nicht wirklich allein fertiggebracht, denn sie waren zu dritt.

Kurt selbst ist der Kleinste in seiner Klasse, ein absoluter Computerfreak mit dicker Brille und etwas seltsamer Familie. Hinzu kommt Tilda mit dem Ordnungsfimmel, die alle "Prinzessin" nennen wegen ihrer rosaroten Rüschenkleider. Der Dritte im Bunde ist Sandro mit den langen Haaren, ziemlich hyperaktiv, außerdem stottert er, wenn er mal wieder einen seiner wirklich schlauen Sätze von sich gibt. Außenseiter aber sind alle drei.

Und so harmlos wie sie sind, beginnt auch die Situation, die dann zu einem rgelrechten Horrorszenario führt. Nur allmählich fällt auf, dass die Eltern der Stadt plötzlich ihre Kinder immer mehr vernachlässigen und sich lieber mit sich selbst vergnügen. Bis sie sogar ganz verschwunden sind. Die meisten Kinder finden das erstmal toll und genießen die Freiheit. Bis sie immer lethargischer werden und ihnen offenbar alles irgendwie egal ist.

Kurt und seine beiden Freunde, die von all dem irgendwie nicht selbst betroffen sind, fällt dazu ein seltsamer Rattenmann auf, der den Kindern freizügig und immer wieder Hähnchenschenkel und Pommes serviert. Die Drei werden misstrauisch und bei ihrem Herumschnüffeln stoßen sie auf eine Spur, die in die Kanalisation der Stadt weist - womit unsere Antihelden glatt in ein Abenteuer voller Schrecken stolpern.

Sie treffen auf furchtbare Gestalten wie dienstbeflissene Breitmaulfrösche, oberschlaue Ratten und RiesenLurche und dann werden sie auch noch von einem verrückten Professor gefangen genommen. Das Trio, das ziemlich immun zu sein scheint, erfährt von der Wohlfühldroge "Kinderglück", die die anderen Kinder so larifari gemacht hat. Und noch schlimmer - dass der Professor mit seinen Gestalten aus einer Alptraumfantasie die Weltherrschaft an sich reißen will.

Mehr sei hier nicht verraten, aber dass es ein Happyend geben wird, sagt ja schon der Titel. Ohnehin handelt es sich hier nicht um eine schlimme Gruselgeschichte sondern um eine ebenso spannende wie komische Horrorfilmparodie, bei der es auch viel zu lachen gibt. Das macht einfach Spaß mit diesen drei Antihelden und so bietet dieser Roman ein ganz großes Lesevergnügen für junge Leser ab zehn Jahre.

 

# Antje Herden: Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet; 221 Seiten, ill.; Tulipan Verlag, Berlin; 12,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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