ELISABETH ZÖLLER: "DER SCHWARZE VORHANG"

Einen höchst dramatischen Auftakt hat Elisabeth Zöllers jüngster Jugendroman "Der schwarze Vorhang", denn die 16-jährige Mara muss miterleben, wie die Schergen der Inquisition ihre Mutter gefangennehmen, um sie als angebliche Hexe auf den Scheiterhaufen zu bringen. Die letzten Sätze ihrer Mutter sind der Auftrag, ein geheimnisvolles verstecktes Bild zu einer bestimmten Adresse in Amsterdam zu bringen.

Ich-Erzählerin Mara ist zum Glück klug genug, umgehend zu fliehen, denn die Häscher suchen bald auch nach ihr. Das mysteriöse Bild aber besitzt offenbar eine besondere Magie, denn es erstrahlt nicht nur in ungewöhnlichen Farben, es verändert sich auch immer wieder. Nur mit Mühen gelangt Mara in die blühende Handelsstadt Amsterdam, denn unterwegs wird sie erst einmal von Räubern aufgegriffen. Nur dem schönen Willem hat sie da zu verdanken, dass sie mit heiler Haut davonkommt.

In der Stadt schließlich kommt sie als Kindermädchen beim Kaufmann van den Staap unter und findet allmählich Gelegenheit, das Rätsel des magischen Gemäldes zu ergründen. Dabei ist ihr jedoch jemand heimlich auf den Fersen, der schon seit langem ein Feind ihrer Familie ist und wahrlich Böses im Schilde führt. Mehr sei von dieser spannenden und dennoch in ruhigem Erzählfluss geschriebenen Geschichte aus dem bewegten 17. Jahrhundert nicht verraten.

Diese Geschichte für Leser ab etwa 13 Jahre lebt vor allem auch von der hervorragend recherchierten Athmosphäre des quirligen Amsterdam, seiner Händler und Künstler. Das Alles wirkt sehr authentisch und die Erfolgsautorin hat daraus einen überaus farbenprächtigen Roman gemacht.

 

# Elisabeth Zöller: Der schwarze Vorhang; 350 seiten; Fischer Schatzinsel, Frankfurt; € 12,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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