MONIKA FETH: „TEUFELSENGEL"

Einen Gänsehaut fördernden Thriller legt Erfolgsautorin Monika Feth mit ihrem neuen Jugendroman „Teufelsengel" vor. Dabei ist wieder ihr Kommissar Bert Melzig, der inzwischen aus der rheinischen Provinz nach Köln versetzt worden ist. Im Mittelpunkt aber steht Romy, gerade 18 Jahre alt gewordene Tochter einer Aussteigerfamilie, deren Traum soeben in Erfüllung zu gehen scheint, denn sie ergattert ein Volontariat bei der alternativen Zeitung „KölnJournal".

Als dann erst ein junger Mann aus dem Fühlinger See gezogen und kurz darauf ein verhungert wirkendes Mädchen gefunden wird, ist Romy überzeugt, dass es da einen Zusammenhang gibt. Sie wittert eine große Story und widerwillig lässt ihr Chef sie gewähren. Und es gibt weitere mysteriöse Todesfälle, doch entgegen der Kripo ist Romy offenbar die einzige, die an einen wie auch immer gearteten Zusammenhang glaubt. Bei einem weiteren Leichenfund begegnet sie dann einem Mönch und ahnt nicht, dass er ihr nicht zufällig über den Weg gelaufen ist.

Entgegen den Bedenken ihres Freundes Calypso, der allerdings gerade seine eigenen Probleme hat, weil er sich mit seinem herrschsüchtigen Vater überwirft, dringt Romy in ihrer unkomplizierten und zugleich höchst neugierigen Journalistennatur in einen Kreis ein, der es mehr als in sich hat: die düster-fanatische Bruderschaft der Getreuen mit dem charismatischen Abt Arno an der Spitze. Doch während der schon dunkle Geheimnisse hütet, gerät Romy ins Blickfeld des psychopathischen Mönchs Vero.

Dieser verblendete Asket hält ein gesuchtes Mädchen gefangen, um es dem Gottesheil zuzuführen, und für „Irrgänger" im Glauben kämpft er gänzlich skrupellos. Während diese Pia Höllenqualen erleiden muss und auch Romy sich leichtsinnigerweise in das abgeschirmte alte Kloster locken lässt, wachsen bei der Kripo erschreckende Erkenntnisse: „Ein Täter, der Gott spielt und mit einer perversen Lust die Requisiten auswählt."

Nur so viel sei noch verraten, dass es unter anderem zu einem blindwütigen Exorzismus kommt und der blanke Wahnsinn fröhlich-finstere Feste feiert. Das ist Horror, der schon deshalb unter die Haut geht, weil er sich so real entfaltet. Zudem ist das absolut filmreife Geschehen atemberaubend spannend geschrieben. Monika Feth hat faszinierende Figuren erfunden und schafft eine bis zuletzt fesselnde dichte Athmosphäre. Fazit: ein hochklassiger Psychothriller, der nicht nur junge Leser ab etwa 16 Jahre begeistern wird.