F. M. REIFENBERG: „MISTER LUGOSI UND DER UNHEIMLICHE ADVENTSKALENDER"

Als Jeremias W. Pepperfield, genannt Pepper, Ende November an dem Trödelladen von Bela Lugosi vorbeigeht, bemerkt er, dass dort eine riesige Kiste abgeladen wird. An sich interessiert das den Zehnjährigen aber kaum, denn seit seine Schwester Angelina verschwunden und seine Mutter darüber krank geworden ist, beschäftigen ihn wirklich andere Sorgen.

Doch Lugosi, ein alter Unsympath, lockt Pepper am diesem 1. Dezember mit einem Trick in seinen Laden, den er sonst stets geschlossen hält. Unter all dem Trödel in den Regalen entdeckt Pepper – den leeren Geigenkasten seiner Schwester! Und schon wird man in eine schaurig-geheimnisvolle Geschichte gezogen, die Frank Maria Reifenberg unter dem Titel „Mister Lugosi und der unheimliche Adventskalender" geschrieben hat. Der riesenhafte Kalender war auch der Inhalt der mysteriösen Kiste und der Alte erklärt ihm nun, in die sei Angelina vor genau einem Jahr verschwunden.

Nur jemand wie Pepper könne das Geheimnis des Kalenders und den Verbleib seiner Schwester lüften. Die sei im Übrigen nicht das erste Kind, das in dem seltsamen Kasten verschwunden sei. Lange habe er dem Adventskalender nachgejagt, doch nur ein Kind könne jeweils am 1. Dezember in die Tür mit der 1 steigen. Dem zögernden Pepper versichert er, es gebe eine Weg hinaus, aber nur am 24. Dezember. Die Zeit drängt, der Einstieg ist allerdings wenig verheißungsvoll, denn es riecht nicht etwa vorweihnachtlich sondern nach feuchter Erde und fauligen Kartoffeln.

Die Tür schlägt hinter ihm zu und im Nu gerät Pepper in eine Parallelwelt. Hier herrscht ständig Adventszeit unter den erstaunlich vielen Kindern. Alles erscheint wunderbar hier, aber irgendwie stimmt nichts wirklich. Was vor allem an der über alles herrschenden Morana liegt, die den Kindern nur Gutes will, Widerspruch aber nicht duldet. Und es tummeln sich skurrile dienstbare Geister in diesem Adventsreich, wo selbst die Zeit nicht normal läuft. Die sind durchaus nicht immer freundlich und einer hat ein ganz besonderes Geheimnis.

Ob und wie Pepper trotz allem seine Schwester findet und aus diesem Albtraum wieder herauskommt, soll hier nicht verraten werden. Nur so viel: es gibt ein richtig dramatisches Finale und das Ganze bleibt spannend bis zuletzt. Fazit: eine fantasievoll erfundene Vorweihnachtsgeschichte, die nicht nur Leser ab 10 Jahre begeistern wird.

 

# Frank Maria Reifenberg: Mister Lugosi und der unheimliche Adventskalender; 251 Seiten, ill., Thienemann Verlag, Stuttgart; € 12,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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