M. G. HAARIS: „GEHEIMAKTE JOSHUA"

Geheimakte Joshua. Die unsichtbare Stadt" - das hört sich spannend an und tatsächlich hat M. G. Harris mit diesem Jugendroman einen Thriller vorgelegt, den man nicht mehr aus der Hand legen kann. Als träfen Indiana Jones und James Bond zusammen und seien einem Geheimnis auf der Spur, das nicht weniger als das drohende Ende der Welt birgt, nur dass hier im Mittelpunkt der 13-jährige Joshua aus Oxford in England steht.

Als er erfährt, dass sein Vater bei einer archäologischen Erkundung in Mexiko mit dem Flugzeug abgestürzt ist, glaubt er schon bald nicht mehr an den von der Polizei vermuteten Mord aus Eifersucht durch einen gehörnten Ehemann. Und fühlt sich bestätigt, als er Vaters E-Mails durchforstet und entdeckt, dass der offenbar einer geheimnisvollen Maya-Prophezeiung auf der Spur war, dem Codex Ix, der für den 12. Dezember 2012 den Weltuntergang ankündigt. Dann wird auch noch in das Elternhaus eingebrochen und ein vermutlich aufschlussreiches Buch über die Mayas gestohlen.

Doch Josh hat so viel mitbekommen, dass „das Heilige Buch Ix" aus dem Jahr 653 als vermisst gilt. Offizielle Kreise erklären das für Unsinn, da Maya-Schriften nur aus dem späten Mittelalter bekannt sind, aber immerhin ist einigen Leuten oder gar einer Geheimorganisation der Codex sogar einen Mord wert gewesen! Jedenfalls ist für Joshua klar, dass er nur in Mexiko die Wahrheit herausfinden kann. Womit er sich auf eine wahre Achterbahnfahrt gefährlichster Abenteuer begibt, bei der er Jäger und Gejagter zugleich ist und die Verfolger sind alles andere als zimperlich.

Seine Freunde, die ihn begleiten, sind bald selbst in Gefahr, und die bereits erwachsene Halbschwester Camila – aus einer früheren Verbindung seines mexikanisch-gebürtigen Vaters – verliert er, kurz nachdem er sie gerade kennengelernt hat. Im Dschungel stößt Joshua unter ständiger Lebensgefahr dann auf immer neue Geheimnisse und sogar auf das mysteriöse Ek Naab: es gibt diese uralte Maya-Stadt also tatsächlich!

Und hier, tief unter den historischen Ruinen von Becán lebt es eine verschworene Gemeinschaft von Nachkommen der alten Maya-Hochkultur. Was Joshua dort erfährt und erlebt, steckt voller abenteuerlicher Überraschungen und Geheimnisse, die hier jedoch nicht verraten werden sollen. Eins aber sei versichert: das Alles ist nicht nur rasant und voller Action, es packt auch wegen dieser kenntnisreich komponierten Vermutungen und Prophezeiungen aus alten Zeiten, die das Ganze zu einem absolut filmreifen Thriller machen.

Zugleich fesselt das bis zur letzten Zeile, weil Ich-Erzähler Joshua sehr emotional berichtet und als überzeugender Charakter angelegt ist. Fazit: spannender kann ein Jugendroman kaum sein. Um so erfreulicher darf schon jetzt verraten werden, dass M.G. Harris bereits eine Fortsetzung geschrieben hat und die soll angeblich mindestens genau so gut gelungen sein. Und auch die soll wieder im schicken Neon-Slipcase erscheinen.

 

# M. G. Harris: Geheimakte Joshua. Die unsichtbare Stadt (aus dem Englischen von Frank Böhmert), 384 Seiten; Cecilie Dressler Verlag, Hamburg; € 16,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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