BOWERING SIVERS: „DIE KLEINEN DIEBE TAUCHEN AB"

In „Kleine Diebe in großer Gefahr" stellte die englische Autorin Bowering Sivers die Zigeunerkinder Jem, Ned und Billy Perkinski vor, die mit ihren Eltern und Schwester Kate in Wohnwagen in einem ärmlichen Stadtteil Londons leben. Es herrscht viel Armut unter der Bevölkerung mitten im Viktorianischen Zeitalter und die Kleinen sind gezwungen, mit allerlei kleinen Gaunereien zum täglichen Kampf ums Überleben beitragen.

Nach den nur unter Lebensgefahr überstandenen Abenteuern in Band 1 wird es im neuen Band „Die kleinen Diebe tauchen ab" noch spannender und gefährlicher. Dabei fängt es ganz hoffnungsvoll an, wenn Mutter Perkinski den Kindern Stiefel mitbringt. Doch im Nu geht alles drunter und drüber, Vater Perkinski bekommt so viel Ärger mit dem üblen Boxer Killer-Kelly, dass ihnen dessen Leute sogar den Wohnwagen abbrennen. Derweil passiert den Brüdern etwas, das noch schlimmer ist – sie werden nachts von der Polizei aufgegriffen und landen erst vor Gericht und dann im Arbeitshaus.

Das berüchtigte Haus steht unter dem grausamen Regiment der Eheleute Blood und die Lebensbedingungen sind elendig. Also gibt es nur eine Lösung: ausbrechen! Unterstützung leisten den Brüdern die Straßenfegerkinder, doch die Flucht führt ausgerechnet in das ebenso unheimliche wie gefährliche Labyrinth der unendlich verschlungenen Londoner Kanalisation. Das bedeutet ungeheuer abenteuerliche Erlebnisse.

Für Spannung sorgt auch die sehr authentisch beschriebene Szenerie im alten London, das damals ein gefährliches Pflaster war und erst recht für Zigeunerkinder wie die Perkinski-Brüder. Außerdem krönt die Autorin die mitreißende Geschichte mit einer Fülle starker, eigenwilliger Charaktere, so dass nicht nur junge Leser ab zehn Jahre hier in großes Lesevergnügen finden.

 

# Bowering Sivers: Die kleinen Diebe tauchen ab (aus dem Englischen von Carsten Jung); 283 Seiten; Rowohlt Rotfuchs, Reinbek; € 12,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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