RAINER SCHWANKE: "DIE NACKTEN"

Die 60er Jahre waren in vielerlei Hinsicht eine Aufbruchzeit auch bezüglich mancher moralischer Vorstellungen. Hippies, Oswalt Kolle, Oben-ohne und die Befreiung durch die Pille – da fielen zunehmend auch die Hüllen. Die richtig nackten Zeiten aber brachen quasi als Folge dann Anfang der 70er Jahre in den Alltag ein, als Illustrierte wie Boulevardzeitungen immer öfter Nackedeis mit immer weniger an präsentierten. Als der junge Fotograf Rainer Schwanke 1968 von der Münchner "TZ" das Angebot bekam, hübsche Frauen für das tägliche so genannte Schmuckbild abzulichten, ging er sofort begeistert ans Werk.

Eine Auswahl seiner damaligen Arbeiten ist nun unter dem Titel "Die Nackten" erschienen und das Faszinierende daran ist die fröhliche Unbekümmertheit, mit der all diese sehr unterschiedlichen Models anfangs noch allerlei Requisiten wie Teddies, Schals und dergleichen und bald schon immer weniger zum Bedecken ihrer schönen Blößen verwendeten. Allesamt waren die Damen keine Profis sondern quasi die nette junge Frau von nebenan, die der Fotograf zum Shooting im Atelier, in der Wohnung oder in der reien Natur überreden konnte.