PAUL MAAR: "HERR BELLO UND DAS BLAUE WUNDER"

Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt bei dieser neuen Geschichte des erfolgreichen Kinderbuchautors Paul Maar. Und um genau solch einen dreht es sich bei "Herr Bello und das blaue Wunder". Es beginnt alles eher harmlos, denn Max Sternheim wünscht sich einfach nur einen Hund zu seinem zwölften Geburtstag.

Als der alleinerziehende Vater Sternheim mit Max zu seinem Freund Edgar, dem chaotischen Bauern, fährt, finden sie endlich den richtigen und Max nennt diesen zauseligen Vierbeiner "Bello". So weit, so gut, wenn es da nicht ein seltsames Ereignis am Vortag gegeben hätte. Eine uralte Frau kam in Vaters Apotheke und überreichte ihm eine Flasche mit einem blauen Elixier, das angeblich noch aus Großvater Sternheims Labor stammte.

Auch sein Enkel experimentiert gern und soll gerade einen Superdünger für Edgars Hof mixen. Doch erst als Max heimlich mit dem blauen Zeug panscht, tut sich etwas: aus dem Zitronenbäumchen, in dessen Topf er die Mixtur gegossen hat, erwächst in Windeseile ein stattlicher Orangenbaum. Eine tolle Hilfe für Edgar, allerdings verschüttet Max aus Versehen etwas davon und Bello schlabbert es auf. Und nun gerät die Geschichte außer Rand und Band, denn aus dem Zausel entwickelt sich in Minutenschnelle - ein Mensch!

Zwar dicht behaart, mit tiefer Brummelstimme und einigen arg tierischen Eigenarten, aber er betont mit leichtem Sprachfehler: "Bello ist ein Mönsch." Außerdem besteht er darauf, mit Herr Bello angesprochen zu wirden. Die weitere Menschwerdung Bellos wird urkomisch und nicht nur seine vorübergehende Verhaftung ist voller zwerchfellerschütternder Dialoge und Szenen. Dann ist da auch noch die neue, sympathische Hausbewohnerin Verena, in die sich Herr Bello zu allem Unglück auch noch "verlübt". Und – Bello bleibt nicht das einzige Wesen, das ein blaues Wunder erlebt....

Witzig und spannend bis zuletzt ist diese turbulente Verwandlungsgeschichte geschrieben und Paul Maar überbietet sich selbst an schrägen Einfällen. Fazit: ein Volltreffer für Leser von acht bis 80 Jahre und ganz dringend für eine Verfilmung zu empfehlen.

 

# Paul Maar: Herr Bello und das blaue Wunder; 224 Seiten; Oetinger Verlag, Hamburg; € 10,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

 

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