GAARDER/HAGERUP:"BIBBI BOKKENS MAGISCHE BIBLIOTHEK"

Alles beginnt mit dieser unheimlichen Frau mit den Telleraugen und einem zerfledderten Buch in der Handtasche. Als Nils ein abschließbares Briefbuch kaufen will, gibt ihm die Unbekannte Geld dazu. In das Briefbuch will Nils Aktuelles schreiben, es seiner Cousine Berit schicken zum gleichen Zweck, damit sie es dann jeweils zurücksendet. Kaum ist das Buch bei ihr eingetroffen, taucht die merkwürdige Frau auch dort auf.

So mysteriös beginnt "Bibbi Bokkens Magische Bibliothek", ein ebenso spannendes wie anspruchsvolles Jugendbuch, das der norwegische Erfolgsautor Jostein Gaarder zusammen mit seinem Landsmann Klaus Hagerup geschrieben hat. Bei Nils und Berit erwacht der Sinn fürs Detektivspielen und bald wissen sie, dass diese Bibbi Bibliografin ist, die hinter einem Buch herjagt, das noch gar nicht geschrieben worden ist, und dass sie offenbar undurchsichtige Dinge in ihrem Haus treibt.

Das Briefbuch wandert hin und her und je vielfältiger die Stück für Stück herausgefundenen Einzelheiten werden, desto verwirrender und furchteinflößender wird den Beiden die Geschichte. Überall tauchen neue Spuren und Hinweise auf, sogar Nils' Lehrer scheint mit in der Sache zu stecken und ein gewisser Smiley spielt eine fragwürdige Rolle. Um so sympathischer wirkt da der geheimnisvolle stumme Bücherfreund Bresani.

Und überhaupt – haben wirklich höchste Kreise damit zu tun bis hin zu Königin Sonja und dem Weißen Haus in Washington? Die magische Bibliothek wird jedoch immer realer, schließlich ist sie Bibbi Bokkens Geheimprojekt. Mehr soll hier nicht verraten werden, außer dass es ein starkes Finale gibt und dieser abenteuerliche Detektivroman ganz nebenher eine fantastische Entdeckungsreise durch die Welt der Bücher ist.