SIFTUNG HUMBOLDT FORUM (Hrsg.):
DAS HUMBOLDT FORUM IM BERLINER SCHLOSS
Manche hielten es für eine aberwitzige Idee, doch nun steht das Berliner Schloss
tatsächlich wieder. 1443 erstmals entstanden, im 18. Jahrhundert nach Entwürfen von
Andreas Schlüter neu gestaltet zu einem der bedeutendsten Barockbauten nördlich der
Alpen. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, 1950 gesprengt und durch den Palast
der Republik der DDR ersetzt.
Nun im Dezember 2020 in einem ersten Schritt eröffnet, lautet die Bezeichnung des
wiedererstandenen Prachtbaus Humboldt Forum im Berliner Schloss und es glänzt
in der Süd und in der Westfassade in alter Pracht, während sich die Nord- und die
Ostfassade in moderner Sachlichkeit präsentieren. Und pünktlich zur offiziellen
Fertigstellung des einzigartigen Bauwerks in Berlin-Mitte legt die Stiftung Humboldt Forum
einen opulenten Textbildband dazu vor.
Das Humboldt Forum im Berliner Schloss lautet der schlichte Titel und das Werk
erläutert und beschreibt mit Fotografien, Zeichnungen und Plänen die Entstehung und das
Programm dieser neuen Kulturinstitution. Ausführlich schildert zunächst Wilhelm von
Boddien als Initiator für den Wiederaufbau die heftigen Debatten um das Projekt. Andere
Autoren widmen sich den vielfältigen Aspekten in einem Ensemble, in das sich sich vier
Partner einbringen.
Begleitet von einer Fülle exzellenter Fotoaufnahmen werden die Stiftung Preußischer
Kulturbesitz mit dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst sowie die
Humboldt Universität und die Stiftung Humboldt Forum vorgestellt, die hier Platz finden.
Benannt nach den weltberühmten Forschern und Universalgelehrten Alexander und Wilhelm von
Humboldt werden hier kongenial Natur- und Kulturwissenschaften auf großartige Weise unter
einem Dach vereinigt, wie der Generalintendant der Einrichtung Hartmut Dorgerloh eingehend
ausführt.
Spannendes berichtet der italienische Architekt Franco Stella, der ja nicht nur die
imposanten beiden modernen Fassaden konzipierte sondern im Inneren ein Meisterwerk der
Gestaltung konzipierte. Zur Fülle höchst interessanter Entwurfs- und
Grundrisszeichnungen kommt hier ergänzend ein ganzes Kapitel der einstigen Baugeschichte
samt historischen Fotos. Was dann wiederum die Rekonstruktion des Bauvolumens und der
Fassaden nachvollziehbar macht.
Faszinierend ist außerdem der Reigen brillanter Groß- und Detailaufnahmen, die auch
Arbeitsfotos einschließen. Und auch die sogenannten Humboldt Forum
Highlights, kulturhistorische Schätze bis hin zum Schiff aus Luf wegen
seiner Dimensionen vor Abschluss der Bauarbeiten im Inneren aufgestellt sind
abgebildet und erklären einmal mehr nach den jahrelangen kontroversen Debatten, welch ein
einzigartiges Kulturensemble hier entstanden ist.
Fazit: dieser Textbildband lässt nur noch einen Wunsch offen den nach einem
möglichst baldigen Besuch im Humboldt Forum im Berliner Schloss.
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