MITCH ALBOM: WER IM HIMMEL
AUF DICH WARTET
Mit seinem Roman Fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen landete Mitch
Albom 2005 einen Riesenerfolg. Darin stand der Rummelplatz-Angestellte Eddie im
Mittelpunkt, der in einer spektakulären Rettungstat die achtjährige Annie vor dem
sicheren Tod bewahrte und selbst dabei umkam. Sein Weg durch den Himmel begeisterte
Millionen Leser und Fernsehzuschauer.
Nun lässt Albom unter dem Titel Wer im Himmel auf dich wartet eine
Fortsetzung folgen. Diesmal geht es um eben jene Annie, die Eddie damals im Ruby
Pier-Vergnügungspark im Hechtsprung vor der herabstürzenden Gondel beiseite riss. Die
Geschichte beginnt mit dem Ende, denn die mittlerweile 30-Jährige stirbt auf besonders
tragische Weise.
Kindheit und Jugend waren nicht sonderlich nett mit ihr umgegangen und so lebte sie
verunsichert und zurückgezogen vor sich hin. Wegen ihres herzlichen Wesens war sie als
Pflegerin im Krankenhaus sehr beliebt. Und dann kam das Glück doch noch zu ihr in Gestalt
von Paolo. Als Kinder waren sie ein Herz und eine Seele gewesen, bis er mit seinen Eltern
fortziehen musste und der Kontakt abbrach. Dann aber hatte es ein eher zufälliges
Wiedersehen gegeben und nun läuteten die Hochzeitsglocken.
Doch das Schicksal kann so gnadenlos sein und am glücklichsten Tag ihres Lebens tickt der
Stundencountdown gnadenlos und zieht den Leser unentrinnbar mit hinein. Annie hat Liebe
und Aufmerksamkeit immer wieder schmerzlich vermisst und zwischen den jetzigen
Glücksmomenten fließen Kapitel ein mit der jeweiligen Überschrift Annie macht
einen Fehler und man erfährt, welches ihre vermeintlichen aber stets auf neue
folgenreiche Sünden waren.
Und das Schicksal tickt den Countdown mit alltäglichen Fügungen herunter, als die Beiden
nun auf Hochzeitsreise gehen wollen. Da ist die Reifenpanne eines Mannes, bei der Paolo
hilft. Zur Belohnung gibt es eine Visitenkarte für eine Heißluftfahrt, die das
Liebespaar sogleich antritt. Bei der der unerfahrene Ballonpilot eine Starkstromleitung
streift. Mit üblen Folgen für Paolo, der Annie durch mutiges Eingreifen vor schlimmeren
Verletzungen bewahren kann.
Im Krankenhaus wiederum ist sie es, die ihm durch eine Organspende das Leben erhalten kann
und selbst im Himmel erwacht. Damit setzt nun Annies Weg durch den Himmel ein, der voller
Überraschungen ist mit all den Menschen, die sie trifft. Seltsam bekannt oder auch
vertraut kommen sie ihr vor und jeder hat eine wichtige Rolle in ihrem Leben
gespielt. Bis das Alles in einer großen spannenden Volte endet.
Natürlich ist das sehr emotional und tief berührend, die leichtfüßige Prosa nimmt dem
wahrlich nicht immer fröhlichen Geschehen jedoch die Erdenschwere. Trotz Sentimentalität
und Tiefsinn gelingt Mitch Albom ein sehr angenehm zu lesender Roman, der trotz den Themas
ganz ohne religiöses Geschwurbel auskommt.
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