BURNETT/di GIORGIO: DER
GEHEIME GARTEN
108 Jahre alt ist der Kinderbuchklassiker Der geheime Garten von Frances Hodgson
Burnett und es gibt zahlreiche verschiedene Ausgaben dieses Erfolgstitels der englischen
Autorin bei uns bestens bekannt durch ihren Klassiker Der kleine Lord.
Eine besonders schöne Version legt nun die italienische Illustratorin Mariachiara di
Giorgio vor und man spürt, dass sie viel für Film und Werbung arbeitet. Sie hat diese
gekürzte Adaption des Originaltextes mit sehr beeindruckenden Illustrationen zu einem
zeitlos schönen erzählenden Bilderbuch gemacht.
In gekonnter Weise hat Federica Magrin die Geschichte von der neunjährigen Mary Lennox
adaptiert. In Indien aufgewachsen, hatten Marys Eltern die Erziehung einheimischen
Dienstmädchen überlassen und sich selbst lieber um das gesellschaftliche Leben in der
Kolonie gekümmert. Das Klima bekam Mary schlecht und dann starben Eltern und Personal bei
einer Choleraepidemie.
Man schickte Mary ins heimische England zum Onkel, der auf einem Herrensitz in düsterer
Moorlandschaft wohnt. Ohne Zuwendung aber höchst verwöhnt erzogen, erweist sich die
Kleine als regelrechter Kotzbrocken. Wovon sich das fröhliche Dienstmädchen Martha aber
überhaupt nicht beeindrucken lässt. Stattdessen schafft sie es, Mary an die frische Luft
zu befördern.
Das und Marthas naturliebender junger Bruder Dickon sorgen bald für eine deutliche
Aufhellung bei Mary. Und erst recht, als sie den Schlüssel zu dem geheimen Garten findet.
Diesen Garten hatte der Onkel nach dem Tod seiner Frau verriegelt. Doch nicht nur Mary
blüht darin und durch Dickons lebhafte Gesellschaft auf.
Geradezu vom Leben abgeschirmt lebt nämlich auch noch Colin Craven, Marys jüngerer
Cousin, in einem Flügel des Hauses. Bettlägerig und in der Gewissheit, auf den Tod krank
zu sein, ist er ein unausstehlicher Hypochonder. Bis ihn Mary entdeckt und mit in den
geheimen Garten lockt. Wo er schließlich wie seine Cousine eine erstaunliche Wandlung zum
Besseren durchmacht.
Mariachiara di Giorgio bereichert und umrahmt diese warmherzige Geschichte mit geradezu
magischen Bildern, die zudem ausgesprochen aussagekräftig sind. Fazit: in dieser
Ausgestaltung ist aus dem Buch quasi ein neuer Klassiker entstanden, der nicht nur junge
Leser ab 8 Jahre begeistern wird.
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