JOCHEN TILL: POGO &
POLENTE
Wenn man Pogo Dosenbier Patzke heißt, hat man automatisch ein Problem. Für den
Zwölfjährigen ist es aber nur eines von mehreren, denn seine Eltern sind Punks und leben
ganz nach diesen Vorstellungen. Da wird es natürlich schwierig, wenn man außerdem ein
ordnungsliebender Einser-Schüler ist. Und dann auch noch ein Mädchen in Polizeiuniform
in der Nachbarschaft einzieht.
Diese Beiden sind nun die Hauptfiguren in Jochen Tills neuem Kinderbuch Pogo &
Polente. Während Ich-Erzähler Pogo ständig Mühe hat, mit den unmöglichen
Verhaltensweisen der chaotischen Eltern klarzukommen, erweist sich Vanessa so
heißt die Neue nämlich eigentlich als eine herrschsüchtige Ordnungsfanatikerin,
die ständig mit einem Strafzettelblock herumläuft.
Da sie dazu in voller Bewunderung für den Beruf ihres Vaters ständig Uniform trägt,
nennt Pogo sie Polente. Obwohl sie sich in vielem gar nicht so unähnlich sind, nervt Pogo
ihr ständiges Rumkritisieren an ihm. Dabei hat er viel Wichtigeres zu tun, denn heimlich
fährt er Anzeigenblätter aus, um sich etwas Geld zu verdienen. Was sein arbeitsscheuer
Vater auf keinen Fall erfahren dürfte, sonst gäbe es wieder krause Strafen.
Doch in der Stadt werden ständig Fahrräder geklaut und da nimmt sich der Täter allen
Ernstes dann sogar Pogos ziemlich schrottreifen Drahtesel. Und trotz aller
Meinungsverschiedenheiten tun sich Pogo und Polente nun zusammen, um dem dreisten
Übeltäter das Handwerk zu legen. Ob sie damit Erfolg haben, sei hier nicht verraten, auf
jeden Fall liest sich das Alles ebenso spannend wie witzig und es gibt eine Menge
Situationskomik.
Freundschaft und Pfiffigkeit spielen bei all dem natürlich eine große Rolle und der
Lesespaß für Kinder ab etwa 10 Jahre wird durch die lustigen Illustrationen von Raimund
Frey noch abgerundet.
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