PAUL MAAR: „DER GALIMAT UND ICH“


Der großartige Kinderbuchautor Paul Maar hat endlich wieder ein neues Werk vorgelegt und dafür sogar eine neue witzige Figur erfunden, den Galimat. Ein bisschen erinnert der an das millionenfach beliebte Prinzip des Sams, allerdings ist dieses kugelrunde Kerlchen mit den ausfahrbaren Armen und Beinen höchstens so groß wie ein Pumuckl. Aber mit mindestens solchen Benehmensmacken wie das Sams.
Der Titel der ersten Geschichte lautet „Der Galimat und ich“ und dieser Ich ist der zehnjährige Jim. Er lebt bei Tante Larissa und Onkel Hans-Gerd, weil seine Eltern wegen ihrer Geheimdiensttätigkeit untertauchen mussten. Jim ist eigentlich ein sehr sympathischer Junge, trotzdem hat er in der Schule einen schweren Stand als Außenseiter.
Das hat mit einer beneidenswerten Fähigkeit zu tun, nämlich einem fotografischen Gedächtnis. Wenn er sich eine Lexikonseite etwas länger anschaut, hat er sogleich sämtliche Begriffe samt den Definitionen dazu gespeichert. Das wäre grundsätzlich eine tolle Sache, hätte Jim nicht diese dumme Macke, alles sofort auszuplaudern, sobald jemand einen Begriff nennt. Klar, dass er dafür als nerviger Klugscheißer angesehen wird.
Am liebsten wäre er wegen seines Talents schon erwachsen, dann könnte er bei Quizsendungen viel Geld damit gewinnen. Um so mehr gefällt ihm dieser Galimat, der da eines nachts in seinem Zimmer auftaucht. Der hat zwar auch seltsame Angewohnheiten – z.B. spuckt er ständig irgendwo hin – aber er kann auch sehr Nützliches, nämlich sich selbst wie auch Dinge materialisieren und dematerialisieren. Und er kann Sachen sogar gewissermaßen aus dem Nichts entstehen lassen.
Auf diese Weise erschafft der kleine Kobold auch drei EWPs für Jim, das sind Erwachsen-Werden-Pillen. Der erste Versuch gestaltet sich allerdings so, dass Jim bezweifelt, ob er das nochmal ausprobieren und überhaupt auf Dauer erwachsen werden möchte. Dann jedoch braucht Rebekka, ein Mädchen aus seiner Klasse, mit dem er sich angefreundet hat, dringend Hilfe und da kann eigentlich nur der Einsatz einer weiteren EWP helfen.
Mehr sei nicht verraten von der witzig-verrückten Geschichte mit Jim, seiner ziemlich verschrobenen Familie und eben diesem schrägen Kerlchen namens Galimat. Fazit: wer das Sams mag, wird von der neuen Figur ebenfalls begeistert sein.

# Paul Maar: Der Galimat und ich; 253 Seiten, ill.; Oetinger Verlag, Hamburg; € 12,99

 
WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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