AMINA PAUL: "DIE KONFERENZ DER GRUSELGEISTER"

Um einem furchtbar langweiligen Urlaub zu entgehen, fährt die elfjährige Selma lieber zu ihrem Onkel Thorben, der das alte Schloss Tacheles in Tupfingen verwaltet. Dort tut sich Seltsames, als nämlich eine Flaschenpost in der uralten Toilette auftaucht.

Als der Onkel erklärt, damit kündigten die Wesen von der anderen Seite ihr Kommen zu einer Konferenz der Gespenster an, hält Selma das für ein kauziges Spiel. Doch es ist der Auftakt zu Amina Pauls herrlichem Kinderroman "Die Konferenz der Gruselgeister". Bevor die jedoch einsetzt, erscheinen erstmal Michael und Frieda, die Patenkinder des Onkels, sowie die aufgeplusterte Architektin Riccarda Klump.

Während die beiden etwas eigenartigen Kinder sofort Freundschaft mit Selma schließen, spielt sich Frau Klump furchtbar auf. Und es droht Ungemach, denn sie soll erkunden, inwieweit sich das baufällige Schloss für die Zwecke ihres amerikanischen Auftraggebers eignet. Dieser Anthony McFerry schwimmt im Geld, hat Drillingsjungs, die ebenso fett wie ungezogen sind, und er will das Schloss zu einem Hotel für seinen bei Tupfingen liegenden Fun-Park machen.

Dummerweise kommt er auch gleich mit Gattin und den unmöglichen Drillingen eingeflogen und macht sich im Schloss breit. Dort quartieren sich aber zur selben Zeit auch die ersten Konferenzteilnehmer ein, Schleimgeister, Schlossgespenster, Kopflose und andere mehr. Selma findet die schaurigen Gestalten witzig bis nervig und es entwickelt sich eine Menge Spaß. Ganz im Gegensatz zu den Drillingen, die in Panik verfallen und zugleich mächtig Ärger mit ihrem Vater bekommen.

Der kann die Geister nämlich nicht sehen, da er nicht an Geister glaubt. Also zweifelt er am Verstand seiner Söhne, obwohl er selbst ein Chaos erlebt, als die große Schar der Geister mit einer ganzen Flotte von Leichenwagen in die Stadt einfällt und auch den Fun-Park aufmischt. Was dann noch alles passiert, wenn zum Beispiel Prinz Adetutu und die tanzenden Skelette in den rosa Anzügen ihren makabren Schabernack treiben, soll hier nicht verraten werden. Jedenfalls schaukelt sich das Alles nach ruhigem Start zu einem saukomischen turbulenten Finale auf.

Richtig spannend wird dieser Spaß für junge Leser ab zehn Jahre obendrein und es bleibt nur eines zu wünschen - dieser vergnügliche Roman muss unbedingt verfilmt werden!

 

# Amina Paul: Die Konferenz der Gruselgeister; 219 Seiten, ill.; Arena Verlag, Würzburg; € 12,99

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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