DIANA GABALDON: „ECHO DER HOFFNUNG"

Die Millionen zählende Lesergemeinde der Highlandsaga darf jubeln, denn endlich hat Diana Gabaldon mit „Echo der Hoffnung" den 7. Band vorgelegt. Im Mittelpunkt des erneut mit epischer Wucht in Inhalt und Fülle geschriebenen Romans stehen wie immer die englische Ärztin Claire Randall, die 1945 erstmals durch einen magischen Steinkreis ins 18. Jahrhundert in den amerikanischen Kolonien versetzt wird und dort auf den schottischen Edelmann und Rebellen Jamie Frazer trifft.

Inzwischen schreibt man das Jahr 1776 und der amerikanische Unabhängigskeitskrieg ist entbrannt. Das Paar hatte zuletzt sein Anwesen in North Carolina verloren und gerät nun auf seinem Weg nach Schottland ins Fort Ticonderoga, das noch eine wichtige Rolle im Krieg spielen wird. Frazer selbst will nicht mit dem Schwert sondern mit der Druckerpresse auf Seiten der Rebellen kämpfen und die befindet sich noch in seiner Heimat.

Claire und Frazer wissen als Zeitreisende, wie der Krieg enden wird. Das heißt jedoch nicht, dass keiner ihrer Lieben umkommen wird. Selbst Tochter Brianna und ihr Mann, die wegen der Krankheit ihres Kindes ins 20. Jahrhundert zurückgekehrt sind, erleben dort Bedrohliches. Und es kommen neue interessante Charaktere hinzu, die wieder für manche Überraschungen sorgen. Überzeugend sind einmal mehr auch das exzellent recherchierte Zeit- und Lokalkolorit sowie die vielfach handfesten realistischen Szenen.

Dennoch gibt es Kritikpunkte an Band VII der Saga, denn allmählich wird das Personentableau samt den wechselnden Zeitebenen so schwer überschaubar, dass man diesen Roman nur noch Lesern empfehlen kann, die die Serie bereits gut kennen. Und die Autorin tut bei allen Qualitäten des Schreibens etwas, das selbst manche eingefleischte Fans ärgern könnte: zum spannenden Finale des Buches lässt sie zu viele Handlungsstränge offen für die Fortsetzung. Die erfahrungsgemäß wieder einige Jahre auf sich warten lassen wird.

# Diana Gabaldon: Echo der Hoffnung (aus dem Amerikanischen von Barbara Schnell); 1014 Seiten; Blanvalet Verlag, München; € 24,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)