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LENA KUGLER: „BO IM WILDEN LAND"

Bo ist zehn Jahre alt und steht vor einem großen Problem: ihr Vater hat gerade sein Drachenjäger-Heldendiplom bekommen, aber sämtliche Drachen vom Ringelschwänzigen Stachelhopser bis zum Farbwechselnden Kragendrachen sind aus Katanien verschwunden. Und dabei hatten Bo und ihre Mutter dem Vater doch extra eine schöne alte Rüstung hergerichtet.

Da erwacht die Rüstung mitten in der Nacht zum Leben und stellt sich Bo als Sir Robert vom Mitleidigen Blech vor. Auch er bedauert das Verschwinden der Drachen und überredet Bo zur Drachensuche. Dazu müssen sie sich aufmachen ins Wilde Land. Und „Bo im Wilden Land" heißt auch die abenteuerliche Geschichte voller Fantasie, in der Lena Kugler eine Idee ihrer Tochter mit unerschöpflichem Erfindungsreichtum zu einem wudnerbaren Buch für Leser ab acht Jahren umgesetzt hat.

Als erstes begegnen Bo und ihr ritterlicher Begleiter Faff, dem frechen Drachenei, das seinen Eltern auf der Flucht verloren gegangen ist. Natürlich kann das riesige Drachenküken im Ei sprechen und noch so einiges mehr. Aber es ist natürlich außerordentlich gefährdet, denn die Helden des Ordens vom Zerbrochenen Ei wollen jeglichen Drachennachwuchs zerschmettern, schließlich sind Drachen unbesiegbar, wenn sie erstmal geschlüpft sind. Ganz schön gefährlich wird es, je näher dieses köstlich schräge Trio nun dem Wilden Land kommt und irgendwann sind es sogar die dort lebenden Drachen, die die tapfere Bo aus der Gefangenschaft bei rüpelhaften Riesen retten müssen.

Bis das Alles zu einem guten Ende kommt, jagt ein Abenteuer das nächste und das ist spannend und witzig mit vielen komischen Einfällen. Dazu beeindrucken die teils ganzseitigen Illustrationen von Ludvik Glazer-Naudé. Fazit: ein liebenswertes Buch mit interessanten Figuren, intelligent und souverän geschrieben.

# Lena Kugler: Bo im Wilden Land; 187 Seiten; Fischer Schatzinsel, Frankfurt; € 12,50

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)