RAINER M. SCHRÖDER: „DAS AMULETT DER WÜSTENKRIEGER"

In Band I der großen Kreuzzugs-Trilogie „Die Bruderschaft vom Heiligen Gral" kämpften Gerolt von Weißenfels, Maurice von Montfontaine, McIvor von Conneleagh und Tarik el-Kharim, allesamt Ritter des Templerordens, aussichtslos bei der Verteidigung Akkons als letzter Bastion der Christen im Heiligen Land. Zuletzt stand die Eroberung durch die muslimischen Mameluken unmittelbar bevor und ein uralter Mönchskrieger weiht die Vier zu Gralshütern, damit sie den Kelch Christi vom letzten Abendmahl retten.

In Band II unter dem Titel „Das Amulett der Wüstenkrieger" setzt Erfolgsautor Rainer M. Schröder das packende Historien-Epos mit dem Fall Akkons am 18. Mai 1291 fort. Doch es sind nicht nur die Mameluken, die die Christen vertreiben wollen, ein noch viel gefährlicherer Feind sind die Iskaris, Judasjünger unter dem teuflischen Anführer Sjadu, die den Heiligen Gral für den Fürsten der Finsternis erobern wollen, damit dieser die Weltherrschaft antreten kann.

Dieser Auftakt ist an Dramatik kaum zu überbieten, wenn die Verteidiger des Christentums und die Schergen des absolut Bösen unbarmherzig mit tödlicher Wucht aufeinandertreffen. Die vier Gralshüter können mit dem Heiligtum fliehen, um es aber in die Obhut der Bruderschaft im fernen Paris bringen zu können, müssen sie durch die Wüste, denn der Seeweg ist von den Verfolgern versperrt. Hunger, Durst, Sandstürme und Erschöpfung sind noch die harmloseren Gegner, denen sie unablässig ausgesetzt sind. Hinzu kommt die Belastung durch die Kaufmannstöchter Beatrice und Heloise Granville, die sie ebenfalls nach Frankreich bringen sollen.

Brutale Überfälle, Gefangenschaft und der zeitweilige Verlust des Grals lassen sie fast verzweifeln. Die größte und heimtückischste Gefahr jedoch bleiben die blutrünstigen Iskaris, deren Netz sich immer enger um die Vier und ihre Schützlinge zusammenzieht, je näher sie ihrem Ziel kommen. Immer wieder wären sie ohne die außergewöhnlichen Gaben, die ihnen bei der Gralsweihe verliehen wurden, längst verloren. Und diese retten sie auch im hitzig dramatischen Finale, das viel Lust auf den dritten Band macht, der nächsten Sommer erscheint.

Das abenteuerliche Geschehen mag barbarisch sein, doch der Autor hat es nach exzellenter Recherche mit großartigem Zeit- und Lokalkolorit höchst authentisch dargestellt. Historische Kulissen, reale Ereignisse und eine kräftige Portion Fantasie und Magie machen auch diesen Band II der Trilogie zur fesselnden Spannungslektüre nicht nur für jugendliche Leser.

 

# Rainer M. Schröder: Die Bruderschaft vom Heiligen gral. Das Amulett der Wüstenkrieger; 571 Seiten; Arena Verlag, Würzburg; € 18,95

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

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