PAUL MAAR: "DER VERBORGENE SCHATZ"

Ein orientalisches Märchen im Stile von "Tausendundeiner Nacht" erzählt Erfolgsautor Paul Maar in seinem neuen Kinderbuch "Der verborgene Schatz". Es handelt vom kleinen Muhar, einem Kaufmann in Memoluk, der im Gegensatz zum großen Muhar ein bescheidenes Leben führt und sich freut, wenn er und seine junge Gehilfin Fatme sich ein gutes Essen leisten können.

Eigentlich ist der kleine Muhar zufrieden, doch dann zieht in der Nachbarschaft der reiche Walid mit seiner eingebildeten Tochter Yasmina ein. Beide Muhars verlieben sich sogleich in die stolze Dame, die sich jedoch über das Flötenspiel und die Blumen des kleinen Muhars eher ärgert als sich zu freuen. Für sie muss es schon eine richtige Musikertruppe und echter Reichtum sein, wenn jemand um ihre Hand anhalten will.

Der kleine Muhar wird darüber ganz trübsinnig. Bis er einen Traum hat, der ihm einen Schatz verheißt, wenn er in die ferne Stadt Elsada reist. Sofort sattelt er sein Pferd und macht sich auf den beschwerlichen Weg voller Gefahren. Er fällt unter die Räuber und kann sich nur mühsam retten, doch in Elsada findet er statt eines Schatzes nur einen Emir, der ihn auslacht, weil er an keinerlei Träume mehr glaubt. Und dann begreift der kleine Muhar den Inhalt seines eigenen Traumes vom Glück, das doch so nahe liegen kann.

Dieses sehr schön erzählte Märchen wird Kinder ab etwa fünf Jahre mit seiner tiefen Ernsthaftigkeit bezaubern – wie ganz gewiss auch Erwachsene zum Beispiel beim Vorlesen. Zudem ist es auch eine zarte Liebesgeschichte, in der die Musik gleichfalls eine kleine aber wichtige Rolle spielt. Die französische Illustratorin Isabel Pin hat dazu kongenial einfache Bilder gemalt.

 

# Paul Maar: Der verborgene Schatz; 64 Seiten, farbig ill.; Oetinger Verlag, Hamburg; € 10,90

WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)

 

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