OLIVIER FÖLLMI: "INDIEN"

"Indien ist befremdlich. Indien ist unglaublich." Das sagt die indische Schriftstellerin Radhika Jha im ausführlichen Vorwort zu Olivier Föllmis kolossalen Prachtband "Indien" und tatsächlich zeigen die Bilder des preisgekrönten Schweizer Fotografen einen ebenso hinreißenden wie unfassbaren Subkontinent. Seit über 25 Jahren bereist Föllmi Indien und ist fasziniert von seiner Menschlichkeit und heiteren Schönheit.

Die brillanten Fotografien in einer Art dokumentarischem Realismus strahlen Anmut, Würde und Lebensfreude aus, wobei entscheidend ihre absolute Lebendigkeit ist. Eine gelassene Zuversicht wohnt den teils über Panoramaseiten reichenden Bildern inne, allerdings hat Föllmi bewusst jene ebenfalls bekannten Hässlichkeiten des Riesenlandes von Elend und Überbevölkerung fast völlig unberücksichtigt gelassen.

Die Palette der gut 200 Fotos – ergänzt durch einige traditionelle indische Illustrationen in opulenter Schönheit – schlägt einen atemberaubenden Bogen von vielerlei tief beeindruckenden Menschenporträts wie dem in sich ruhenden stolzen Brahmanen im lachsroten Gewand über feierliche Szenen religiösen Brauchtums bis zu spirituell bezaubernden Landschaftsaufnahmen. Olivier Föllmi schreibt selbst über seine innere Suche im Rhythmus des Universums und den hat er offenbar gefunden mit Bildern voller Leben, Magie und Intensität aus diesem Land der Zukunft, das zugleich auf 5000 Jahre Zivilisation zurückblicken kann.