- Geschrieben von: Wolfgang A. Niemann
- Kategorie: Kinder- & Jugendbücher
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MARKUS HEITZ: „IRIDA UND DIE STADT DER GEHEIMNISSE“
Markus Heitz ist ein Meister der Fantasy-Thriller und jetzt widmet er sich mal wieder den jungen Lesern. Und das nicht nur mit einer hochspannenden Geschichte sondern gleich dem Auftakt zu einer ganzen Reihe.
„Irida und die Stadt der Geheimnisse“ lautet der Titel und darin steht die 14-jährige Irida im Mittelpunkt. In ihrer blonden Familie fühlt sich die Dunkelhaarige irgendwie nicht nur deshalb als Außenseiterin. Zumal sie bei Aufregung etwas stottert und mit dem linken Bein leicht hinkt und die Ärzte für beides keine Erklärung gefunden haben.
Da sie mit ihrer kantigen Art auch in der Schule nicht gerade beliebt ist, war es um so sinnvoller, die Clique der „Furchtlosen“ zu gründen mit weiteren Außenseitern. Dazu gehören der blauhaarige K-Pop-Fan Cedric, der aus Rumänien stammende sehr sportliche Jeremy und Jinjin, die Restaurantbesitzerstochter mit der bunten chinesischen Mutter und der bunten Brille.
Sie alle leben in dem beschaulichen Städtchen Hohenberg, das einige Besonderheiten zu bieten hat. So unter anderem alte keltische Hügelgräber, eine Klosterruine, den Schlossberg mit der riesigen, nur teilweise begehbaren Buntsandsteinhöhle und obenauf Reste von Festung und Schloss.
Und dann wäre da noch das römische Freilichtmuseum, auf dem nun alles beginnt. In einer Vollmondnacht verschwinden dort zwei Grabräuber spurlos. Irida und ihre Freunde finden allerdings ein Stück eines sagenumwobnenen Goldschlüssels.
Ganz verdächtig findet Irida jedoch die Spur einer Suchsonde im Acker, denn die sieht ganz nach der von ihrem Onkel Ardo aus. Der verrückte Schatzsucher, mit dem sich Irida als einzigem in der Familie gut versteht, entdecken sie schließlich gefesselt in seiner Villa. Um so emsiger nehmen die Vier Ermittlungen auf und stoßen auf einen wilden Mix als alten Mythen, Sagen und bösartigen Wesen.
Da verschwindet ein Besucher in den Höhlen und taucht später ahnungslos wieder auf, während andererseits die mysteriöse Geisterjägerin Dr. Evelyn Spengler ebenso seltsam herumgeistert wie ein „Club für Tierimitationen und historische Seifensiederei“.
Doch es scheint sich sogar richtig Böses anzubahnen mit Monstern wie den Eisenwölfen und rätselhafte Ereignisse führen die „Furchtlosen“ schließlich sogar auf die Spur einer Anderswelt mit finsteren Wesen, die sich offenbar als normale Menschen getarnt unter die Einwohner von Hohenberg mischen – mit welchen Absichten?!
In dem komplexen Geschehen ahnt Irida erst allmählich, was einige Geisterwesen womöglich mit einem Familiengeheimnis ihrer eigenen Geschichte zu tun haben. Zugleich sorgen Einschübe mit Aufzeichnungen eines Storeik S. Immer wieder für rätselhafte Andeutungen von Vergangenem und Zukünftigem.
All das entfaltet sich geheimnisvoll und zuweilen düster. Und immer wieder taucht Nooba auf, ein niedliches Kaninchen, das alles beobachtet und mit seinem Glöckchen um den Hals bimmelt. Aber - ist es wirklich einfach nur possierlich?
Die Charaktere sind gut gezeichnet und das Ganze packend mit vielen Überraschungen geschrieben. Fazit: ein ganz starker Auftakt und die jungen Leser ab etwa 13 Jahre dürfen sich auf eine Fortsetzung freuen, schon im nächsten Frühjahr.
# Markus Heitz: Irida und die Stadt der Geheimnisse; 364 Seiten; Oetinger Verlag, Hamburg; € 18
WOLFGANG A. NIEMANN (wan/JULIUS)
